Laut einer Studie von Dipl.-Ing. Dr. Wolf-Dieter Mell, die bereits aus dem Jahr 2008 stammt, hatten damals bereits 1,4 % der deutschen Haushalte ein eigenes Motor- oder Segelboot. Das waren zu dem Zeitpunkt bereits mehr als 550.000 Boote.
In den letzten Jahren stieg diese Anzahl sicher noch weiter an. Gefühlt kennt inzwischen jeder jemanden, der zumindest ein kleines Boot zum Angeln sein Eigen nennt. Da die Haftpflicht für ein Boot in Deutschland keine Pflichtversicherung ist, machen sich viele Neueigner auch recht wenig Gedanken darüber, wie ein Boot denn so versichert werden muss. Da es auf dem Gebiet der Europäischen Union – also dort, wo sich die meisten deutschen Bootseigner bewegen – jedes Jahr (!) gut 50.000 Unfälle im Zusammenhang mit Wassersport gibt, scheint das mehr als angebracht. Teilweise sind die Sach- und Personenschäden verheerend, die so verursacht werden – und ohne Haftpfichtschutz existenzbedrohend für den Normalbürger. Da ist es ja gut, dass die meisten Privathaftpflichtversicherungen für Motor- und Segelboote bereits eine Deckung vorsehen. Hier muss aber auf die Grenzen bei der Motorstärke bzw. der Segelfläche geachtet werden. Wird diese überstiegen, muss unserer Meinung nach eine eigene Haftpflicht her! So ein Risiko darf man einfach nicht eingehen!
Wie beim Auto gibt es auch bei Booten neben der Haftpflicht auch einen Kaskoschutz. Diese ist in der Regel als „All-Risk-Deckung“ mit relativ wenigen Ausschlüssen konzipiert und beinhaltet nicht nur das Boot und den Motor, sondern auch das Zubehör eines Bootes. Gerade bei kleineren Booten wird Kaskoschutz erfahrungsgemäß eher selten beantragt. Dabei wäre unter anderem auch versichert, wenn der Motor Wasser zieht. Was so eine Reparatur oder Neuanschaffung kosten, können Sie sich sicherlich vorstellen. Die Kosten für den umfangreichen Schutz einer Wassersportkasko liegen in einem höchst verträglichen Verhältnis zu den Kosten, die im Schadenfall übernommen werden müssten. Planen Sie die Anschaffung eines Bootes oder haben Sie vielleicht sogar schon zugeschlagen?
Lassen Sie uns über den nötigen Schutz für das Boot selbst und seinen Trailer sprechen, bevor Sie zum ersten Mal in See stechen. Wir sind immer gerne für Sie da!
Hätten Sie's gewusst?
Ja, es ist ein wenig überraschend: Ausgerechnet das oft überreguliert wirkende Deutschland sieht bei Wassersportgeräten keine Pflicht für eine Haftpflichtversicherung voraus. Denkt man an die Kraft einer Schiffsschraube oder die Wucht, wenn man von einem Boot gerammt wird, bekommt man schon Kopfkino. In anderen Ländern besteht daher mit gutem Grund Versicherungspflicht. Unter diesen Ländern finden sich u. a. auch die Niederlande, Italien, Spanien und die Schweiz. Hier verpflichtet bereits der alleinige Besitz zur Haftpflicht. Wer mit dem eigenen Boot in einem Land mit Versicherungspflicht unterwegs sein möchte, muss vorhandenen Schutz daher auch nachweisen können. Wie beim Pkw mit der „grünen Karte“ kann im Bootsbereich vorhandener Schutz mit der internationalen „blauen“ Versicherungskarte nachgewiesen werden. Gegebenenfalls sollten Sie diese rechtzeitig vor Ihrer Reise beantragen.